Sportliche Leistungen fallen bekanntlich nicht vom Himmel, sondern müssen in einem langen Trainingsprozess erarbeitet werden. Grundlagen dafür sind sportartbezogene athletische Fähigkeiten sowie ein vielseitiges Repertoire an gerätspezifischen Bewegungstechniken, die im Talentprogramm des Deutschen Turner-Bundes jährlich überprüft werden.Für die Altersklassen 7 bis 9 geschieht dies auf Landesebene, ab der Altersklasse 10 auf Bundesebene.

So traten am 10. März im LLZ Dortmund 72 Nachwuchsturnerinnen der Altersklassen 7-14 an, um sich auf ihren Leistungsstand prüfen zu lassen. Sieben Stunden lang waren höchste Anstrengungsbereitschaft und Konzentration gefragt, um die nach Alter gestaffelten Anforderungen zu erfüllen. Neben guten Leistungen zeigten sich bei vielen Teilnehmerinnen leider auch eklatante körperliche und technische Defizite, die einer Kadernominierung im Wege stehen.

Deshalb war es auch nicht verwunderlich, dass an der bundesweiten Kadertestabnahme am letzten März-Wochenende in Kienbaum bei Berlin nur fünf Nachwuchsturnerinnen des WTB teilnahmen. Denn hier hingen die Trauben so hoch, dass man 50% der möglichen Punktzahl erreichen musste, um für eine mögliche Kadernominierung in Frage zu kommen. Dies schaffte als einzige WTB-Teilnehmerin Kaja Gutzeit (LLZ Detmold), die als Fünftbeste in der AK 12 starke 156,50 Punkte = 68,04% erturnte und nun gute Aussichten hat, bei entsprechenden Wettkampfergebnissen im nächsten Jahr vom D/C-Kader in den C-Kader aufzusteigen.

Die anderen WTB-Teilnehmerinnen (Amy-Joy Diekmann/AK 10 sowie Caroline Falkenberg, Johanna Koch und Kira Budde/alle AK 11) konnten zwar im athletischen Test noch mithalten, mussten aber bei den technischen Anforderungen zu viel Federn lassen, so dass sie die 50%-Hürde nicht überspringen konnten.

Fazit: Es gibt noch viel zu tun, wenn die Höhenflüge von Nadine Jarosch und Nicole Ster keine Einzelfälle bleiben sollen.