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Gau-übergreifende ÜL-Assistenten-Ausbildung

Im Zeichen einer abnehmenden Bereitschaft zum Ehrenamt in den Vereinen haben die Lippische und die Ostwestfälische Turnerjugend erstmalig in Kooperation im Rahmen der Übungsleiter-Assistenten-Ausbildung im vergangenen September engagierte Kinder und Jugendliche den ersten Schritt in die Vereinsarbeit ermöglicht. An zwei aufregenden Wochenenden konnten so insgesamt 21 Teilnehmende aus dem Kreis Lippe sowie dem Kreis Paderborn ihren ersten Lehrgang antreten, um sowohl ihr theoretisches Fachwissen zu erweitern als auch zahlreiche praktische Erfahrungen zu sammeln.

Nach einer kurzen Begrüßung und dem gemeinsamen Kennenlernen in lustigen Spielen und Herausforderungen, die die Teilnehmenden kooperativ lösen mussten, stand am Morgen des ersten Lehrgangstages die Sportart Parkour auf dem Programm. Zum Ende dieser Einheit packte die Teilnehmenden der Ehrgeiz, als ausprobiert wurde, wer am höchsten springen konnte. Viele wurden auch dadurch angespornt, als der Referent dies vormachte und gefühlt bei seinem Sprung in zwei Metern Höhe in der Luft stehenblieb. Reflektierend wurde der Aufbau und die Methodik einer Übungsstunde diskutiert und näher erläutert.

Während einige Teilnehmende ihre verdiente Mittagspause draußen verbrachten und die Sonne genossen, hatten andere noch genug Motivation und Energie, um sich weiter zu bewegen. Flugs wurden die Ringe aufgebaut und an diesen von den Teilnehmenden eine halbe Zirkusnummer mit akrobatischen Übungen vorgeführt, was auch die Lehrgangsleitung erstaunen ließ. Es folgte eine große Einheit über die Turndisziplin schlechthin: das Gerätturnen. Neben der Gerätekunde, dem richtigen Absichern von Geräten sowie dem Helfen und Sichern konnten die Teilnehmenden auch in praktischen Phasen selbständig methodische Übungsreihen ausprobieren und entwickeln sowie die Helfergriffe testen. Den Abschluss des ersten Tages bildete eine Gymnastik-Einheit, in der die Teilnehmenden unter anderem eine Hitliste von typischen „Krankmacher-Übungen“ kennenlernten.

Noch etwas müde und mit einem kleinen Muskelkater begann der zweite Tag mit einer spannenden Einheit zu verschiedenen Tanzstilen. Hier konnte man gut sehen, wer regelmäßig das Tanzbein schwingt und wer nicht. Die Teilnehmenden haben sich dabei sehr gut angestellt und konnten so zusammen mit der Referentin eine schöne Choreo auf die (Tanz-)Beine stellen! Am Nachmittag folgte für viele ein Highlight des Lehrganges – nämlich das Turnspiel Prellball. Trotz am Ende schmerzhafter Hände zeigten die Teilnehmenden großen Spaß daran, die für sie zuvor unbekannte Sportart auszuprobieren. Im Anschluss stand eine spielerische Auseinandersetzung mit dem Ehrenkodex auf dem Programm, bei der die Teilnehmenden viele (Problem-)Situationen aus Übungsstunden kreativ in Form von Rollenspielen nachspielten und zeigten, wie diese Situationen im Sinne des Ehrenkodex zu bewältigen sind. Den Abschluss des ersten Lehrgangswochenendes bildete eine Akrobatik-Einheit, in der die Teilnehmenden verschiedenste Akrobatikübungen ausprobieren konnten und größere Menschenpyramiden bauten. Voller Stolz wurde hier im Minutentakt nach der Lehrgangsleitung gerufen, die die Pyramiden fotografieren sollte.

In den nächsten zwei Wochen bis zum zweiten Lehrgangswochenende blieben die Teilnehmenden auch weiterhin fleißig. Denn in Gruppen aus bis zu sechs Personen planten sie eigenständig eine Übungsstunde zu einem frei gewählten Thema. Hierbei konnten sie nun ihr bisheriges Wissen aus dem Lehrgang nutzen und anwenden.

Neben der theoretisch-praktischen Vorstellung des Minitrampolins, der kleinen und großen Spiele, unterschiedlichen Entspannungsübungen sowie einer größeren Einheit zum Thema Erste Hilfe im Sport lag dann am zweiten Lehrgangswochenende ein großer Fokus auf der Vorstellung der von den Teilnehmenden selbst geplanten Übungsstunden. Neben der eigenständigen inhaltlich-methodischen Aufbereitung der Stunde konnten sich die Teilnehmenden frei in der Anleitung einer Gruppe ausprobieren und viele Erfahrungen darin sammeln, wie es ist, vor einer Gruppe zu stehen und Übungen zu erklären und anzuleiten. Positive Feedbacks, aber auch konstruktive Tipps unterstützen die Teilnehmenden dabei, mit der Zeit immer besser Übungsstunden planen, vorbereiten und durchführen zu können.

Den Abschluss des Lehrganges bildete ein spielerisches Quiz, in dem verschiedenste theoretische Inhalte der zwei Wochenenden abgefragt wurden und der allgemeine Lernerfolg der Teilnehmenden kontrolliert wurde. Am Ende konnten wir allen Teilnehmenden den Ausweis und damit die Bestätigung zur Fortbildung zum Übungsleiter-Assistenten aushändigen.

Text und Foto: Lasse Köthemann

 

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