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LTG Geschäftsstelle

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Erstmalig führte der Lippische Turngau eine Assistenten-Ausbildung mit dem Fokus Inklusion durch. Gezielt sollten auch Jugendliche mit Handycap für diese Ausbildung angesprochen werden.

So startete der Lehrgang mit insgesamt sagenhaften 22 Teilnehmern, davon zwei mit Handycap. 22 Jugendliche, die nach der Ausbildung ihren Vereinen als ehrenamtliche Unterstützung in den Sportgruppen zur Verfügung stehen.

Nach einer Begrüßung, organisatorischen Inhalten und einer Kennenlernphase startete der Lehrgang mit kleinen Spielen. Die Teilnehmer brachten ihre Ideen ein. Die hohe Flexibilität und die vielen Variationsmöglichkeiten kleiner Spiele wurden verdeutlicht. Für den Bereich der Inklusion von Kindern und Jugendlichen bieten diese Spiele eine hervorragende Möglichkeit der Anpassung von Regeln, Materialien, Räumen, Zeitstrukturen u.v.m.

In der darauffolgenden Einheit wurde das Thema „Inklusion im Sportverein“ näher betrachtet. Wie definiert sich Inklusion? Was muss ich bei der Planung von Sportstunden bedenken? Wie stellt sich der Gesamtverein auf? Hier erlebten wir eine sehr offene Gruppe mit vielen Ideen und sehr guten Ansätzen zu diesem Thema.

In den anschließenden Einheiten mit dem Fokus auf das Thema „Helfen und Sichern“, dem Benennen, Transport, Aufbau und der Sicherung von Geräten, konnten die Teilnehmer selbst sportlich aktiv werden und an den Turnenden die vorgestellten Helfersgriffe, beispielsweise am Barren, beim Rad, einer Rolle vorwärts oder den Geräten Bock oder Kasten üben. Der Begriff der Methodik, einer methodischen Übungsreihe wurde erläutert und an den Geräten über Beispiele verdeutlicht. Auch hier wurde gemeinsam überlegt, wie Menschen mit unterschiedlichsten Handicaps teilhaben können. Den Tagesabschluss bildete eine Gymnastikeinheit, in der die Teilnehmenden unter anderem die Hitliste der „Krankmacher-Übungen“ kennenlernten und die Hintergründe hierzu erläutert wurden.

Der Bereich Tanzen, Sing- und Bewegungsspiele, Einsatz von Musik wurde praktisch und theoretisch umgesetzt. Im Anschluss stellten wir den Teilnehmern die unterschiedlichen Sportverbände und ihre hierarchischen Strukturen vor. Das Thema „Soziale Medien“ im Sportverein wurde differenziert diskutiert. Vor- und Nachteile, Gefahren wurden (auch im Hinblick für den Bereich „Prävention sexualisierter Gewalt im Sportverein“) gegenübergestellt. Danach folgte eine praktische Einheit aus dem Trendsportbereich. Die Gruppe lernte das Spiel Kinbal kennen. Für viele Teilnehmer ein neues großes Spiel mit hohem Aufforderungscharakter. Nach einer Pause ging es theoretisch mit Einheiten zum Thema „Verhalten, Verantwortung, Aufsichtspflicht, Ehrenkodex“ und Erläuterungen zu den geplanten Hospitationen der Teilnehmer weiter. Die angehenden Assistenten hatten Zeit die einzelnen Abschnitte einer Sportstunde sowie deren Ziele kennenzulernen, um danach kleine Sporteinheiten in Gruppen selbstständig zu planen. Im Anschluss wurden verschiedenste Spielsituationen, Kleinmaterialien, Alltagsmaterialien, Sportgeräte usw. unter dem Schwerpunkt Inklusion „neu“ entdeckt.

Der zweite Teil der Ausbildung startete mit „Erste Hilfe“-Einblicken mit Fokus auf den Sport. Es folgten kleine Teilnehmereinheiten und der Einsatz des Minitramps im Sport. Aufbau, Absicherung, Gefahren, Sicherheits- und Hilfestellung sowie methodischer Hilfen wurden erarbeitet. Das Qualitätsbündnis „Schweigen schützt die Falschen“ - Präventionen sexualisierter Gewalt im Sportverein - wurde vorgestellt und Fragen und Impulse der Teilnehmer aufgegriffen. Das Planen und Durchführen von außersportlichen Veranstaltungen stand als nächste Einheit auf dem Programm. Nach einem kurzen gemeinsamen Einstieg, mit dem Sammeln von Veranstaltungsmöglichkeiten, ging es in die Gruppenarbeit. Hier wurden unterschiedlichste Events geplant und den anderen Gruppen am Ende vorgestellt.

Am letzten Lehrgangstag ging es erneut um das Thema Inklusion im Sportverein. Was muss ein Verein im Vorfeld organisieren? Leitbild eines Vereins? Personalressourcen? Fachlichkeit? Neue Strukturen? Barrierefreiheit? Über unterschiedlichste Beispiele der Referenten und Rückfragen der Teilnehmenden entstand eine sehr wertvolle Diskussion mit sehr guten Impulsen für die Vereine.

Anschließend berichteten die Jugendlichen von ihren Hospitationen. Die Rückmeldungen waren sehr differenziert und wir waren beeindruckt von der Beobachtungsgabe. Nach einer kleinen Pause startete ein Quiz, in dem theoretische Inhalte des Lehrgangs erneuet in den Mittelpunkt gerückt wurden.

Den Abschluss des Lehrgangs bildete eine Reflektion des Lehrgangs und ein Ausblick auf mögliche weitere Qualifizierungsmöglichkeiten.

Alle Teilnehmenden konnten am Ende der Ausbildung ihre Ausweise entgegennehmen.

Wir gratulieren allen Übungsleiter-Assistenten ganz herzlich, bedanken uns für eine mehr als großartige Mitarbeit und wünschen euch für euer ehrenamtliches Engagement in euren Sportvereinen ganz viel Spaß, viel Euphorie und viele schöne Momente.

Es hat uns unendlich viel Freude bereitet, mit EUCH diesen Lehrgang zu gestalten.

Text: Sylke Buschmann

 

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