Der lippische „Deutschlandachter“
Wir, das sind acht Frauen wie ich und du,
jede turnt im Verein, betreut Gruppen und ist Übungsleiterin noch dazu.
Am Lemgoer Regenstor warteten wir auf den Bus,
es ging nach Göteborg zur Welt-Gymnaestrada 1999, alle vier Jahre ein Muss!
Noch etwas schlaftrunken, es war ja noch sehr früh am Morgen,
trudelten die Gruppen langsam ein,
alle in Delegationskleidung, vom DTB zu besorgen,
und auf dem Rücken stand Deutschland, nicht der Verein!
Von ihrem Mann Ido wurde Getrud Heine aus Alverdissen gebracht.
„Wollt ihr wieder los, ist es wieder so weit?“
Wie auf Kommando riefen alle acht:
„Ja, wie schön! Der lippische Deutschlandachter ist bereit!“
Die Geburtsstunde des Deutschlandachters aus Lippe,
immer aktiv, eine eingeschworene Sippe.
Ich zähle sie mal auf – ihr werdet staunen, wer alles dazugehört:
Fangen wir mal mit der Schönsten an, Uschi Depping aus Almena.
Ich glaube, dass sich das nicht übertrieben anhört,
ein Organisationstalent im Verein, ihrer Gruppe und in unserer Arena.
Aus dem Extertal kommt Gertrud Heine, die Mutter der Nation.
Wenn es abends hieß, ein paar Häppchen müssen her,
Gertrud war schneller und hatte sie schon!
Bei ihr stößt man immer auf offenes Gehör.
Auch in ihren Vereinen Alverdissen und Bösingfeld
wird immer auf sie gezählt.
Christel Hagemann kommt vom TSV Hillentrup,
es gibt nichts, worum sie sich nicht sorgt,
so ist sie auch in unserem Trupp.
Da wird ihr auch schon mal mehr Zeit geborgt!
Als Jüngste von uns acht kommt aus Rischenau die Anne,
Turnerin durch und durch, lange tätig für den Turnbezirk Lemgo.
Beim Fußball findet man die Söhne und ihren Manne.
Sport ist in der Familie das Motto.
Die Lemgoer Ulla Depping und Christel Sasse,
Freundinnen seit eh und je, von vielen beneidet,
sind nicht immer einer Meinung, aber immer im Spaße.
Im TV Lemgo, ihrem Verein, auf alles vorbereitet.
Sie ist zwar klein, aber nicht zu übersehen,
Erika Offel aus dem Humfelder Vereinsgeschehen.
Sie ist exakt, ehrgeizig und genau in allen Dingen,
es soll ja alles gut gelingen.
Sie ist stolz, eben aus gutem lippischem Holz!
Ist man mit Erika zusammen, hört man oft den Satz:
„Das stimmt, das hat Erika auch schon gesagt!“
Und ich bin Rosemarie Haverich, in Humfeld zuhause,
war immer bereit für eine Turner-Sause.
Wir haben viel von der Welt gesehen,
aber immer musste der Sport im Vordergrund stehen
Ob Deutsche Turnfeste, Weltgymnaestraden oder andere Feste,
wir waren dabei und gaben das Beste!
Ich möchte keine Minute davon missen
und alle sollen es wissen:
Es gibt auf der Welt keine schöneren Dinge
als gemeinsam turnen, tanzen, feiern und singen,
im Kreise von Menschen international,
wo jeder jedem hilft, in jedem Fall.
Dazugehören ist das schönste überhaupt, es zählt nicht nur das Siegen.
Das Gefühl ist nicht mehr rauszukriegen.
So eine Gemeinschaft könnt ihr in Lippe sehn,
ich gehöre dazu - und das ist schön!
Wir sind die Turnerinnen aus ganz Lippe, wir kennen uns 30, 40 Jahr
und wurden Freundinnen ganz wunderbar.
Wir nannten uns Deutschlandachter. Doch wie ihr seht, sind wir weniger.
Statt acht nur noch sieben?
Ulla ist von uns gegangen. Doch ich bin mir ganz sicher,
sie ist immer bei uns, schaut uns zu von Wolke 7!