Nordrhein-Westfalen bezeichnet sich als Sportland und hat sich somit auf die Fahnen geschrieben, sportliche Talente so zu fördern, dass sie sich für internationale Meisterschaften und Olympische Spiele qualifizieren und dort sogar um Medaillen mitkämpfen können. Deshalb gibt es seit vielen Jahren das „Verbundsystem Schule und Leistungssport“, das darauf ausgerichtet ist, talentierten Kindern und Jugendlichen eine leistungssportliche Karriere zu ermöglichen, was auch für den Turnstandort in Detmold gilt.
Elementarer Bestandteil eines solchen Systems sind dabei gut ausgebildete, angemessen entlohnte und hauptberuflich arbeitende Trainer, wie sich beim diesjährigen Kongress NRW erneut gezeigt hat. Allerdings hapert es nicht selten an der Umsetzung dieser Forderung. Umso mehr freuen sich die im LLZ Detmold betreuten Turnerinnen, dass die Sportstiftung Nordrhein-Westfalen soeben die Mitfinanzierung der Trainerstelle von Michael Gruhl um zwei Jahre verlängert hat.
Das ist vor allem für Kristina Iltner wichtig, die als zweifache deutsche Jugendmeisterin in der AK 13 das Spitzentrio im LLZ Detmold anführt und auf die Junioren-Europameisterschaften im kommenden Jahr vorbereitet wird. Dahinter folgt Theresa Geyer (AK 11), die von der KTV Dortmund kommt, aber seit einem guten halben Jahr anvier Tagen in Detmold trainiert. Und seit kurzem reist am Wochenendeauch ein zehnjähriges Turntalent aus Bremen nach Detmold an, um die Kompetenzen von Michael und Sabine Gruhl zu nutzen. Sowohl Theresa Geyer wie auch Karina Schönmaier haben beim Turn-Talentschul-Pokal in Dortmund gerade den ersten Schritt für die Kadernominierung 2016 geschafft, so dass damit zu rechnen ist, dass das LLZ Detmold am Jahresende wieder drei Bundeskaderturnerinnen in seinen Reihen hat.
Dieses Ziel hat Mirja Gutzeit (KTV Detmold, s.Foto) leider verpasst, die beim Turn-Talentschul-Pokal als einzige Turnerin in der AK 9 die westfälischen Farben vertrat. Erstmalig in einem Wettkampf auf Bundesebene startend, war die Nervosität zu groß, wobei Mirja aber in einer starken Konkurrenz einen guten 34. Platz schaffte. Und was diesmal noch nicht gelang, kann im nächsten Jahr noch werden.
Im LLZ Detmold stehen somit alle Ampeln auf Grün, zumal durch die Absicherung der Trainerstelle von Michael Gruhl gewährleistet ist, dass das von ihm entwickelte Trainingskonzept 2020/24, zu dem auch die Sportstiftung NRW ihre volle Zustimmung gegeben hat, jetzt in Angriff genommen werden kann. Davon haben auch die Turn-Talentschulen aus Norddeutschland sowie aus Hessen gehört und weitere Talente zur Förderung angemeldet.
„Das kann uns nur recht sein“, freut sich Stützpunktleiter Hans-Joachim Dörrer, auch wenn damit Herausforderungen auf uns zukommen, wie zum Beispiel die Unterbringung der auswärtigen Turnerinnen in Gastfamilien oder die Eingliederung in die Sportklassen des Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasiums, die aber bislang problemlos gelungen ist. Schwieriger ist da schon die Aufrüstung des LLZ mit neuen Trainings- und Wettkampfgeräten, für die der Förderverein des LLZ u.a. auf die Mithilfe der Stadt Detmold als Eigentümer des LLZ wir auch von Sponsoren angewiesen ist. „Aber auch das werden wir packen“, gibt sich Dörrer optimistisch.