Nach zweijähriger pandemiebedingter Pause hatte das Warten ein Ende: Dicht gedrängt saßen Turneltern und zahlreiche Ehrengäste aus nah und fern erwartungsfroh auf den Turnbänken. Und auch Stützpunktleiter Hans-Joachim Dörrer hatte bei der Begrüßung schweißige Hände. Sein Willkommensgruß galt dabei vor allem den Ehrengästen von der Stadt Detmold, vom Kreis Lippe, vom Lippischen Turngau, von den kooperierenden Schulen und Vereinen sowie den Sponsoren. „Sie alle bilden zusammen ein großes WIR, das notwendig ist, um turnbegabte Kinder zu hohen und höchsten Leistungen führen zu können. Und egal, wieweit dieser Weg geht, jeder Schritt, den die uns anvertrauten Kinder hier gehen, trägt dazu bei, die körperliche, seelische und geistige Entwicklung zu fördern.“
Und dann ging es los: 25 Auftritte von den jüngsten Turntalenten der AK 6 bis zu den Bundeskaderturnerinnen der AK 11-14 versetzten Eltern und Gäste in wahre Begeisterungsstürme. Was den Bürgermeister der Stadt Detmold als Hausherrn dieses Turnzentrums zu der Feststellung veranlasste: „Was brauchen wir eine Fußball-WM in Katar, wenn wir in Detmold ein Turnleistungszentrum haben, in dem turnerische Talente zu nationalen und sogar internationalen Leistungen geführt werden.“
Über diese Worte freute sich niemand mehr als Stützpunktleiter Hans-Joachim Dörrer, der zusammen mit Cheftrainer Michael Gruhl das Weihnachtsturnen moderierte und dabei auch auf die Entwicklung des Turnzentrums einging: „Als dieses Turnzentrum im Jahr 1980 eröffnet wurde, konnte niemand voraussagen, ob und in welchem Umfang sich die Idee einer turnerischen Talentförderung würde verwirklichen lassen. Aber die gemeinsam mit mir arbeitenden Trainerinnen und Trainer waren so erfolgreich, dass schon bald der Name Detmolds als turnerische Talentschmiede in Deutschland die Runde machte. Das geschah zunächst auf schulischer Ebene beim Bundeswettbewerb der Schulen JUGEND TRAINIERT FÜR OLYMPIA, wo die Mädchenmannschaften des Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasiums bis heute 25 mal den Sprung ins Bundesfinale schafften und dreimal Bundessieger werden konnten. Aber auch auf Vereinsebene ließen die Erfolge nicht lange auf sich warten. So erreichten unsere Turnerinnen eine Vielzahl von Medaillen auf nationaler und internationaler Ebene. Der Höhepunkt war dann die Berufung von Nadine Jarosch in das Turnteam Deutschland, mit dem sie 2012 bei den Olympischen Spielen in London den 9. Platz erkämpfte. Vater dieser Erfolge war innerhalb des Trainerteams Michael Gruhl, der nach der Wende bei uns angeheuert hat. An Dich, lieber Michael übergebe ich nach über 40jähriger Tätigkeit mein Amt als Stützpunktleiter. Ich danke Dir und allen anderen Mitstreiterinnen und Mitstreitern für die langjährige Zusammenarbeit, von der ich keine Sekunde missen möchte. Und ich bin überzeugt, dass Du das turnerische Schiff weiterhin auf Erfolgskurs halten wirst.“
Diesen Worten schloss sich auch die Gauvorsitzende des Lippischen Turngaues, Pia-Carola Caspari, an. Ihre Dankesworte waren geprägt von den Erfahrungen, die sie als aktive Turnerin bei „HAJ0“ gemacht hat: „Ich fühlte mich bei Dir sowohl beim Training wie auch bei den Wettkämpfen immer gut aufgehoben, weil das Herzblut zu spüren war, mit dem Du mich und alle anderen Turnerinnen begleitet hast.“