Jamie Lynn Doberstein im Sprungfinale
Damit hatte selbst ihr Trainer Michael Gruhl nicht gerechnet; und auch für Stützpunktleiter Hans-Joachim Dörrer war es eine freudige Überraschung: Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften im Gerätturnen der Frauen, die im Rahmen des Internationalen Deutschen Turnfestes am 3./4. Juni in Berlin stattfanden, schaffte Jamie Lynn Doberstein (TuSpo Meißen) das Kunststück, sich für das Sprungfinale zu qualifizieren.
War es für das 12-jährige Nachwuchstalent aus dem LLZ Kunstturnen Detmold schon eine tolle Leistung, den Endkampf der 32 besten deutschen AK 12-Turnerinnen erreicht zu haben, so wurde diese Premiere in der 5000 Zuschauer fassenden Max-Schmeling-Arena zu einer mit viel Herzklopfen verbundenen Bewährungsprobe. Schließlich muss man es erst einmal emotional verkraften, wenn die nationalen Titelkämpfe mit der Nationalhymne eröffnet werden.
So gelangen die ersten drei Geräte am Stufenbarren, Balken und Boden nicht ganz fehlerfrei. Doch beim abschließenden Sprung wollte es Jamie wissen. Obwohl die Turnerinnen bei Meisterschaften nur einen Versuch haben, gelang der gebückte Tsukahara mit einem hochweiten Flug und guter Haltung in den sicheren Stand. Mit einem strahlenden Gesicht verließ die LLZ-Turnerin die Landematte und konnte anschließend ihre Freude kaum fassen, als das Kampfgericht diesen famosen Sprung mit einer 12,200 bewertete. Denn mit dieser fünftbesten Wertung aller 32 Teilnehmerinnen hatte sie das Sprungfinale erreicht.
Somit kämpfte Jamie am Finaltag um eine Medaille. Und diese lag durchaus im Bereich des Möglichen. Denn nach zwei guten Sprüngen verpasste sie den Bronzeplatz nur um 0,125 Punkte, durfte sich aber über ihre gute Leistung noch einmal freuen und wird diese erste Deutsche Jugendmeisterschaft in bester Erinnerung behalten.